Wechselarmbad
Das Wechselarmbad regt an, aber nicht auf - vor allem die Organe im ...
Diese Krankheit, auch primär-chronische Arthritis (PCP), Rheumatoide Arthritis (RA) oder chronisch entzündlicher Gelenkrheumatismus genannt, ist eine Autoimmunerkrankung: Hier greift der Körper eigenes Gewebe - vor allem die Innenhaut der Gelenke - an, wodurch zerstörende Entzündungen und Wucherungen ausgelöst werden.
Krankheitszeichen sind Schmerzen, die meist an den Finger-, Ellenbogen-, Knie-, Fuß- und Zehengelenken beginnen. Die Finger-Endglieder sind davon (im Gegensatz zu Polyarthrosen der Hände) jedoch nur selten betroffen. Die Gelenke schmerzen sowohl in Ruhe als auch bei Bewegung. Typisch ist die Morgensteifigkeit in den betroffenen Gelenken.
Der Verlauf der Krankheit ist sehr unterschiedlich: Sie kann ganz langsam - schleichend - oder auch sehr plötzlich und heftig beginnen. Meist ist der Verlauf - wie häufig bei chronischen Krankheiten - in Schüben verlaufend: akute Beschwerden wechseln mit beschwerdefreien oder -armen Intervallen. Die Gelenke können sich entzünden (Arthritis), es kann aber auch längere beschwerdefreie Pausen geben, und manchmal verschwinden die Schmerzen sogar wieder von selbst. Ohne geeignete Behandlung entwickelt sich die Erkrankung jedoch meist schnell, die Bewegungseinschränkung und oft die Zerstörung der betroffenen Gelenke nimmt rapide zu.
Bereits lange vor Krankheitsausbruch zeigen sich verschiedene gesundheitliche Störungen, auf die Sie achten sollten: Meist beginnt es mit chronischen Störungen im Wärmehaushalt (kalte Hände, kalte Füße), Darmerkrankungen wie Verstopfung; dann folgen häufig Müdigkeit und Augenbrennen und damit einhergehend eine chronische Schwäche der körpereigenen Abwehrkräfte, die sich zum Beispiel in einer chronischen Nasennebenhöhlen-Entzündung oder anderen Anfälligkeiten des Immunsystems zeigen kann.
Die bei rheumatoider Arthritis eingesetzten klassischen Naturheilverfahren wirken vor allem über milde, natürliche Reize (z. B. Licht, Luft, Wasser, Heilnahrung, Bewegung). Sie veranlassen den durch Krankheit und chronische Schmerzen geschwächten Organismus zu einer heilsamen Reaktion und aktivieren dadurch seine Selbstheilungskräfte. Die Stärkung der allgemeinen Abwehrkräfte ist deshalb die erste wichtigste Aufgabe, wenn mit der naturheilkundlichen Behandlung begonnen wird. Die Selbstheilungsfähigkeit des Organismus soll dadurch erhöht bzw. möglichst frühzeitig wiederhergestellt werden. Ein weiteres wichtiges Ziel ist das Lindern bzw. Beseitigen der Rheumaschmerzen - als Soforthilfe bei akuten Schmerzen, aber auch zur dauerhaften Linderung chronischer Beschwerden.
Immer werden Grundstörungen zu beseitigen sein: Chronische Überanstrengung körperlicher und seelischer Art, Darmstörungen sollen beseitigt und dadurch das dort angesiedelte Immunsystem gestärkt werden. Die Reinigung des Körpers von Krankheitsstoffen und deren Ausscheidung wird bereits von KNEIPP empfohlen und hat sich bis heute in der modernen Naturheilkunde bewährt:
„Krankheitsstoff ist im ganzen Körper und sucht bald da, bald dort einen Ausweg. Heilung ist nur möglich dadurch, daß derselbe aufgelöst und ausgeleitet und der ganze Körper gereinigt und gestärkt wird.“ (S. Kneipp)
Vorbemerkung: Die folgenden Anwendungen und Empfehlungen von KNEIPP-Wasseranwendungen sind nicht immer ausschließlich auf die Grunderkrankung „Gelenkrheuma“ ausgerichtet, sondern zielen auf häufig begleitende „Rheumaschmerzen“ ab, die auch ein von primär entzündlichem Gelenkrheumatismus (PCP) betroffener Mensch meist zusätzlich hat. Bei erfolgreicher Linderung von Schmerzen durch naturheilkundliche Maßnahmen kann dies zu einer Medikamenten-Einsparung führen, damit zu einer Reduzierung von Schmerz- und Rheumamitteln insgesamt und damit zu einer Reduzierung von unerwünschter Nebenwirkungen.
Steigern Sie Ihre Abwehrkräfte durchabhärtende Übungen mit warm-kalten Anwendungen:
„Das Wassergehen härtet ab und kräftigt den ganzen Körper.“ (S. Kneipp)
Bei chronischen Schmerzen helfen Warmanwendungen:
Im entzündlichen Stadium helfen Kaltanwendungen. Hier gilt als Leitlinie für die Auswahl Ihrer Anwendungen: Je heftiger die Schmerzen, desto kälter sollte die Anwendung sein. Lassen Sie sich von einem KNEIPP-Arzt beraten.
Ihre Ernährung sollten Sie zunächst auf lakto-vegetabile Kost und dann allmählich auf vollwertige Dauerkost (Vollwertnahrung) umstellen. Am besten gelingt der Einstieg in eine gesündere Ernährung während einer Heilfastentherapie unter fachkundiger ärztlicher Betreuung. Die Erfolge einer Heilfastentherapie bei Gelenkrheuma sind wissenschaftlich und empirisch gut belegt. Eine Heilfastentherapie hat bei diesem Krankheitsbild jedoch unbedingt unter erfahrener ärztlicher Begleitung stationär zu erfolgen, zumal meist Rheumamittel eingenommen werden, die langsam (!) reduziert werden müssen/können, sobald alternative Therapien naturheilkundlicher Art greifen. Während der Ernährungstherapie greifen häufig Schmerz- und Rheumamittel den weniger gefüllten Darm vermehrt an, weshalb besondere Schutzmaßnahmen wie Leinsamenabsud, Hafer-, Reisschleim o.ä. verabreicht werden müssen, um nicht Schmerzen oder Blutungsprobleme zu erzeugen.
Bei Übergewicht müssen Sie vorsichtig und gesund (!) abnehmen, um Ihre kranken Gelenke zu entlasten.
Im entzündlichen Stadium (Arthritis) sollten Sie einige Entlastungstage für den Stoffwechsel einlegen. Diese müssen sehr behutsam und unter Beachtung der Medikamenten-Nebenwirkung erfolgen.
Die Einschränkung von tierischen Eiweißen und Fetten hat in vielen Fällen erstaunliche Erfolge erbracht.
Bewährt hat sich auch der Einsatz von Vitamin E sowie Omegafettsäuren. Letztere haben einen positiven Effekt auf die Entzündungsbereitschaft (sogenannte Prostaglandinsynthese).
Auch Heilpflanzen können helfen, Schmerzen zu lindern und den Stoffwechsel zu entlasten:
Zwischen den entzündlichen Schüben können besonders Rheumatees und Auszüge aus Weidenrinde eingesetzt werden.
Bei besonders heftigen Schmerzen im akuten Stadium bewährt hat sich die folgende Mixtur:
(Diese Mischung erhalten Sie in jeder Apotheke. Ihr KNEIPP-Arzt nennt Ihnen die für Sie richtige Dosierung.)
Um beweglich zu bleiben, sollten Sie im chronischen Stadium und im schmerzfreien Intervall regelmäßig Gymnastik üben.
Auch regelmäßiger, sanfter Ausdauersport – ohne Übertreibung - sollte auf dem Programm stehen:
Im akut entzündlichen Stadium allerdings müssen Sie sich schonen oder nach ärztlicher Verordnung nur ganz leichte Gymnastik ohne Beanspruchung der Gelenke ausüben:
Im Alltag sollte ein ausgewogener Wechsel zwischen kurzer Anstrengung ohne Überlastung und Ruhepausen eingehalten werden. Achten Sie dabei auch auf Ihren biologischen Tagesrhythmus und lernen Sie vor allem, besser mit Stress umzugehen.
Üben Sie außerdem für Sie geeignete Entspannungstechniken: