Wechselarmbad
Das Wechselarmbad regt an, aber nicht auf - vor allem die Organe im ...
Das Prinzip der Mayr-Kur besteht in Entschlackung und gründlicher Reinigung des Darmes
(Darmreinigung), die auch eine Blut- und Gewebereinigung bewirkt. Dadurch kann eine Besserung der meisten Leiden, Störungen und Krankheiten erzielt werden. Der Darm als „Wurzel der Pflanze Mensch“ (Mayr) befindet sich meist in einem erschlafften, verspannten oder ermüdeten bzw. manchmal sogar entzündlichen Zustand und wird durch diese Behandlung seiner Ausleitungs-, Entschlackungs- und Resorptionsfunktion wieder voll gerecht.
Mayr-Therapie bedeutet, dem Organismus weniger an Verdauungsleistung zuzumuten, als er bei der bestehenden Beeinträchtigung zu leisten imstande ist. Vorübergehend wird der Nährstoffbedarf deshalb zu Heilzwecken quantitativ nicht vollständig durch die Zufuhr von außen gedeckt - und dadurch verbraucht der Organismus abgelagerte Stoffwechselschlacken, unter anderem im Bindegewebe und in den Gefäßwänden. Mayr bevorzugte anfangs die reine Tee- und nachfolgend die Milch-Semmel-Diät, da diese den Verdauungstrakt entlastet und gleichzeitig das Erlernen der so wichtigen Esskultur ermöglicht. („Man muß die Menschen nicht das Fasten sondern das richtige Essen lehren“, F. X. MAYR.)
Auch mit jahrelang eingeschliffenen Ernährungs- und Essensgewohnheiten kann selten über Nacht gebrochen werden. Zur Umstellung von der Zivilisationskost auf die Vitalkost (Vollwertnahrung, lakto-vegetabile Kost) und vom heute oft üblichen Schlingen zum besonnenen und genussvollen Kauen ist eine Mayr-Kur jedoch ideal. Während dieser Kur soll der Körper entschlackt und damit zugleich auf die neue Ernährungsform vorbereitet werden. Andererseits soll zugleich eine optimale Esskultur erlernt werden. F. X. Mayr* umriss sein Therapieprinzip deshalb mit den Begriffen Schonung – Säuberung – Schulung.
*Der österreichische Arzt Dr. Franz Xaver Mayr (1875-1965) arbeitete schon während seines Medizinstudiums in einer Kurklinik. Dort hatte er den Leib der zahlreichen Patienten zu massieren, die Hilfe wegen Verdauungsbeschwerden suchten. Er entwickelte eine spezielle Massage - sowie eine immer ausgefeiltere Untersuchungstechnik - dabei interessierte ihn vor allem die Form und Größe des Bauchs sowie des Brustkorbs, die Farbe und Spannkraft der Haut und die Beschaffenheit von Haaren und Fingernägeln. Die verschiedenen Körperhaltungen unterteilte er in die inzwischen berühmt gewordenen Typologien, durch die er wesentliche Aufschlüsse über die jeweilige Art der Verdauungsstörung erhielt. Mayr thematisierte erstmals den Darm - gerade das Thema Verdauung war und ist immer noch mit einem Tabu behaftet - , doch machten ihn seine Behandlungserfolge bald international bekannt. 1906 eröffnete er im böhmischen Karlsbad eine Praxis, wo er seinen Patienten zunächst noch das salzhaltige Karlsbader Wasser zur gründlichen Darmreinigung verordnete. Im Laufe der Zeit entwickelte Mayr eine sanfte Art der ‚Schonung‘ in Form der berühmt gewordenen Milch-Semmel-Diät.
Berühmte Persönlichkeiten machten und machen regelmäßig von dieser Kur vorbeugend und heilend Gebrauch.
Diagnostik nach F. X. Mayr
Mayr betrachtete die Heilkunst nicht nur als Krankheits-, sondern vor allem auch als Gesundheitslehre. Seine „Diagnostik der Gesundheit“ erfasst Änderungen:
So weist zum Beispiel eine Überbeugung (Hyperlordose) im Halswirbelsäulen- und Lendenwirbelsäulenbereich auf krankhafte Veränderungen im Bauchraum hin, die wegen ihres erhöhten Raumbedarfs eine Formveränderung der Wirbelsäule hervorrufen. Ein einseitiger Schulterhochstand rechts kann damit auf eine Leber- oder Gallenblasenkrankheit hinweisen, ein Schulterhochstand auf der linken Seite hingegen deutet auf eine Stauung in der linken Dickdarmschlinge (Kolonflexur) hin (meist bei Reizmagen oder Reizdarm: spastischem oder irritierten Darm [Kolon]).
Gemeinsame Ursache sind nach Mayr eine Dysbiose sowie Fäulnis- und Gärungsprozesse im Darm. Die Diagnostik wurde vom Mayr-Schüler Erich Rauch weiterentwickelt. Je nach den erhaltenen Befunden kann dann das Stadium der Gesundheitsbeeinträchtigung beurteilt werden:
- Stadium 0 = Normgesundheit
- Stadium I = Überfunktion (Hyperfunktion)
- Stadium II = Erschlaffung und Unterfunktion (Hypofunktion)
- Stadium III = Regulationsstarre
Bitte halten Sie Rücksprache mit dem Arzt.
1. „Schonung“
Die Möglichkeiten, den Verdauungstrakt zu entlasten (zu „schonen“), bestehen:
2. „Säuberung“
Ein weiterer Bestandteil der Kur ist die „Säuberung“: Durch Fasten werden Produkte unvollständiger Verstoffwechselungen mobilisiert („Schlacken“), die auf mikroskopischer Ebene die Funktionen der Zell-Grundsubstanz, auf makroskopischer Ebene die Funktion des Verdauungskanals beeinträchtigen. Für diese „Abfallprodukte“ besteht ein erhöhter Bedarf an Ausscheidungskapazitäten.
Die Säuberung umfasst daher eine gründliche Ausleitung von Stoffwechselablagerungen und eine nachhaltige Darmreinigung.
Die Ausleitung nimmt den Weg über die Haut beim Schwitzen, über die Nieren (Trinkkur), über die Lungen (Atemschulung, Steigerung der Thoraxelastizität, Bewegung), über die Beeinflussung des Säure-Basen-Haushaltes sowie hauptsächlich über den Darm. Zur Darmreinigung werden salinische, streng isotone, evtl. eher hypotone Salzlösungen sowie die manuelle Bauchbehandlung eingesetzt. Die isotone Flüssigkeit reinigt den Darm, indem eine Flüssigkeitssäule die Darmwand benetzt und das Darmrohr durchspült, ohne vom Magen-Darm-Trakt in die Blutbahn aufgenommen (resorbiert) zu werden. Die manuelle Bauchbehandlung (die vom kundigen Mayr-Arzt ausgeführt wird) fördert die Magen-Darm-Tätigkeit, entstaut die Lymphgefäße, kräftigt erschlaffte und löst verspannte Bezirke im Darm, bessert dadurch Entzündungserscheinungen und führt zur Normalisierung der Darmtätigkeit. Blähungen, die durch Gärung, Fäulnis und falsche Esstechnik entstehen, werden so beseitigt. Dadurch kann sich auch die Lunge wieder ausdehnen, so dass die Atmung und damit die Sauerstoffzufuhr wieder vertieft ablaufen kann. Die Veränderungen sind durch die Diagnostik nach Mayr objektivierbar.
Die Mayr-Kur wird in der Regel mit einem einleitenden Entlastungstag und mit Teefasten begonnen (sog. Vorfastenphase). Danach folgt die Darmreinigung mit isotoner Salzlösung (Bittersalz) und Einlauf. Dann kann das eigentliche Fasten beginnen.
Exemplarischer Tagesablauf während des Fastens:
Hinweise zu den einzelnen Fastentagen:
Am ersten Fastentag ist der Kreislauf am instabilsten. Vermeiden Sie deshalb alles, was den Blutdruck weiter senkt (Sonnenbaden, heiße Dusche, heißes Bad, Sauna). Evtl. auftretende Hungergefühle können mit viel Trinken vertrieben werden. An den ersten Tagen finden auch zahlreiche Darmentleerungen statt - planen Sie deshalb keine Unternehmungen im weiteren Umkreis von zu Hause!
Am zweiten Fastentag sollten Sie ein Bewegungsprogramm aufnehmen. Muten Sie sich jedoch keine Sportarten zu, die Ihnen ungewohnt sind. Bleiben Sie mit Ihrem Pensum im gewohnten Rahmen und steigern Sie es nur langsam!
Am dritten und vierten Fastentag sollten Sie ganz das langsam aufkommende herrliche Gefühl im Bauch und Kopf genießen.
Am fünften Fastentag können Sie einkaufen gehen und all das besorgen, was Sie in den nächsten Tagen für den allmählichen Nahrungsaufbau benötigen. Aber nicht schwach werden! Sie verderben sich sonst den ganzen Erfolg!
Wie geht es weiter nach der Kur?
Halten Sie sich an die Regeln nach Mayr und die Gewohnheit, viel zu trinken. Auf rohes Obst, Gemüse und fette Speisen sollten Sie noch doppelt so lange verzichten wie die Fastenkur gedauert hat. Dann können Sie auch diese Dinge langsam steigern. Achten Sie jedoch stets darauf, rohes Obst und Gemüse nicht mehr nach 15 Uhr zu verzehren, da sie schwer verdaulich sind. Achten Sie in Zukunft auf eine ausgewogene Ernährung, auf schonende Zubereitung und auf gute Qualität der Nahrungsmittel. Fleisch ist nicht tabu, sollte jedoch nur Beilage einer Mahlzeit sein. Insgesamt empfehlenswert sind drei Fleisch- oder Fischmahlzeiten pro Woche oder auch weniger. Gegen Fette ist nichts einzuwenden - bevorzugen Sie kaltgepresste Öle (fürs Braten jedoch nicht geeignet) sowie in Maßen Butter und Sahne.