Wechselarmbad
Das Wechselarmbad regt an, aber nicht auf - vor allem die Organe im ...
Verstopfung (Obstipation) liegt dann vor, wenn der Stuhlgang längerfristig seltener als alle zwei Tage erfolgt. In der Naturheilkunde wird von Verstopfung auch immer dann gesprochen, wenn der Stuhlgang nicht zeitgerecht erfolgt und / oder der Stuhl so hart ist, dass er dabei Beschwerden hervorruft. „Zeitgerecht“ bedeutet, dass nach spätestens 24 Stunden die zugeführte Nahrung wieder nach außen abtransportiert wird - die Passagezeit kann durch Untersuchungsmethoden im Bedarfsfall nachgewiesen werden.
Die Verdauung hängt auch sehr davon ab, wie die Darmmuskulatur funktioniert: Wenn nicht genügend Füllungsdruck im Darm z. B. durch Ballaststoffe auf die Darmmuskulatur ausgeübt wird, dann erschlafft sie, und langfristig werden die dort befindlichen Nervengeflechte erlahmen. Je stärker die Nahrung im Darm aufquillt, desto größer ist der Druck auf die Darmwand. Dadurch wird die Muskulatur gereizt und die Verdauung (Peristaltik) angeregt. Ballaststoffe sind deshalb eine wirksame Hilfe bei Verstopfung, da sie durch Wasserbindung um ein Vielfaches aufquellen und an Volumen zunehmen können.
Wird der Darminhalt nicht zeitgerecht weitertransportiert, so kann das mehr oder weniger schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Fast alle, die an Verstopfung leiden, fühlen sich nicht wohl. Wird aber der Darminhalt nicht weitertransportiert, dann werden auch die Stoffe wieder vom Körper aufgenommen, die dieser eigentlich über sein Ausscheidungsorgan loswerden wollte. Siehe auch Reizdarm (Darmkrankheiten).
Hartnäckige Verstopfung kann aber auch zu schmerzhaften Schleimhauteinrissen am Darmausgang (Analfissuren), Hämorrhoiden oder Divertikeln (entzündliche Aussackungen in der Darmschleimhaut) führen.
Gründe für Verstopfung:
Der naturheilkundliche Ansatz besteht vor allem in der Unterstützung der Darmfunktion mit natürlichen Mitteln z. B. geeigneten KNEIPP-Wasseranwendungen, gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung, geeigneten Heilpflanzen usw.
Wenn die Verstopfung bereits längere Zeit andauert, dann sollte auch für die naturheilkundliche Behandlung eine längere Zeit zur Wiedererstarkung eingeplant werden.
„Wenn die Stuhlverstopfung sehr häufig von der Lebensweise und dem Berufsleben herkommt […], so muß auch mit Wasser eingewirkt werden, damit die Anwendungen die mangelnde Bewegung ersetzen.“ (S. Kneipp)
Folgende Wasseranwendungen helfen begleitend bei einer Behandlung gegen Verstopfung und wirken zudem verdauungsfördernd, indem der verkrampfte Darm entspannt, ein erschlaffter Darm gekräftigt und ein irritierter Darm in seiner Funktion normalisiert wird:
Eine ballaststoffreiche Ernährung verfügt über genügend Volumen und regt die Darmtätigkeit ausreichend an - vorausgesetzt der Darm ist nicht durch langjährige Ernährungsfehler geschädigt worden. Legen Sie deshalb das Hauptgewicht bei der Nahrungsauswahl auf Gemüse, Kartoffeln, vollwertige Produkte und Obst. Diese Nahrungsmittel enthalten neben ausreichend Ballaststoffen auch einen hohen Faseranteil. Einige Ballaststoffe können daneben sogar Schadstoffe und Gallensäuren, sowie Cholesterin mit nach außen befördern.
Ballaststoffe sind enthalten in:
Bitte beachten:
Nicht jeder Darm verträgt Ballaststoffe gleich gut („Ein kranker Darm verträgt häufig keine gesunde Nahrung!“). Ballaststoffe und pflanzliche Faserstoffe müssen von einer gesunden Bakterienflora des Dickdarms aufgespalten werden. Ist die Bakterienflora jedoch nicht in Ordnung („Dysbiose“), so ist der Verdauungsprozeß gestört und es entstehen krankmachende Stoffe durch Gärung und Fäulnis, die wiederum die Darmwand und –muskulatur lähmen.
Nahrungsmittel, die abführend wirken:
Achten Sie jedoch auch bei ballaststoffreichen und abführenden Lebensmitteln immer auf die individuelle Verträglichkeit. Auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift! Sobald Sie Ihren Darm einmal gründlich saniert und anschließend an eine ausgewogene, individuelle Dauer-Ernährung gewöhnt haben, werden Sie feststellen, dass Sie immer mehr von dem vertragen, das Ihrem Darm früher nicht bekommen ist.
Wichtig jedoch immer: Viel trinken!
Verstopfung wird nicht selten wesentlich durch Bewegungsmangel hervorgerufen. Maßvolle Bewegung, vor allem Ausdauersportarten ohne Leistungsdruck fördert die Durchblutung und Sauerstoffzufuhr und regt die Darmtätigkeit an.
Therapeutische Bewegung in Form einer Kolonmassage, auch Bindegewebsmassagen, um die gestörte Darmperistaltik anzuregen, vor allem im Zusammenhang mit einer Darmsanierungs- oder Fastenkur.
Stimmen Sie Ihren Mahlzeitenrhythmus auf den Biorhythmus Ihrer Organe ab. Frühstücken Sie wie ein Kaiser, essen Sie zu Mittag wie ein Bürger und essen Sie abends wie ein Bettler. Wenn Ihr Tagesrhythmus ständig mit dem äußeren Zeitplan disharmoniert - morgendliche Hetze, unregelmäßige Essensgewohnheiten -, so wird dadurch der Körper- und Darmrhythmus durcheinander gebracht und die Darmtätigkeit gestört.
Unterstützen Sie deshalb Ihren Darm:
Entspannen Sie zweimal täglich für mindestens 5 - 10 Minuten - wenn Sie dies nicht tun, dann hat auch Ihr Darm(-Nerv) keine Ruhepause und ist ständig verkrampft.
Unterstützende Maßnahmen sind dabei:
* Fragen Sie in Ihrem KNEIPP-Verein nach entsprechenden Angeboten !