Wechselarmbad
Das Wechselarmbad regt an, aber nicht auf - vor allem die Organe im ...
Arthrose zählt zu den degenerativen rheumatischen Erkrankungen und ist eine der häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates. Es liegen - meist als Folge von Abnutzung - krankhafte (degenerative) Veränderungen im Knorpel- und Knochenbereich vor. Alle Gelenke können von Arthrose befallen werden, besonders häufig jedoch die Gelenke an Schultern, Händen, Hüften und Knien („große Gelenke“).
Krankheitszeichen sind vor allem Schmerzen, später auch weiche oder derbe Schwellungen an den betroffenen Gelenken. Typisch ist zudem der Schmerz nach längerem Sitzen oder Liegen und der Ermüdungsschmerz nach längerem Gehen - besonders heftige Schmerzen kann dann z. B. schon das Treppensteigen verursachen. Ebenso typisch ist eine Kälteempfindlichkeit der kranken Gelenke. Die durch Kälte ausgelösten Schmerzen können schließlich sehr heftig werden und damit einen entzündlichen Rheumatismus (Arthritis) vortäuschen.
Es ist auch möglich, dass sich eine zeitweise Arthrose entzündet, weil die abgenutzten Gelenke aneinander reiben oder kleine Teilchen abgesplittert sind und das Gewebe verletzen. Dann spricht man von einer „aktivierten Arthrose“. Meist greift die Entzündung auch auf die umliegenden Muskeln, Sehnen und Schleimbeutel über.
Die Auslösefaktoren für Arthrose sind vielfältig: Überbelastung, vor allem durch schwere Arbeit, Sport oder Übergewicht; Fehlbelastungen wie Beckenschrägstand, Platt-, X- oder Spreizfüße oder Stoffwechselstörungen, etwa durch falsche Ernährungsgewohnheiten und erhöhte Harnsäure. Ursache kann aber auch eine Erbanlage sein.
Unbehandelt schreitet die Arthrose immer weiter fort. Die erfolgreiche Behandlung besteht deshalb im rechtzeitigen Erkennen und Behandeln der Auslösefaktoren - gehen Sie also frühzeitig zum Arzt!
Wird das Fortschreiten der Krankheit nicht aufgehalten, so kommt es schließlich zur nicht rückbildungsfähigen Verformung des Gelenks. Und dann können sogar operative Korrekturen notwendig werden.
Ziele der naturheilkundlichen Behandlung sind vor allem das Lindern bzw. Beseitigen der Schmerzen, die Verbesserung der Beweglichkeit und somit möglichst die Gangart des Verschleißes zu verlangsamen. Neben der Soforthilfe z. B. durch Wickel bei akuten Schmerzen steht auch die dauerhafte Linderung chronischer Beschwerden mit geeigneten Wärmeanwendungen, z. B. Bädern, Heusäcken, Güssen oder entzündungshemmenden Pflanzen im Mittelpunkt. Eine besondere Ernährungstherapie soll gegebenenfalls Übergewicht reduzieren, die Gelenkbelastung vermindern, die Entzündungsbereitschaft senken und den Stoffwechsel von Muskulatur, Gelenkknorpel und Knochenstrukturen verbessern.
Häufig können dadurch die meist nebenwirkungsbelasteten Medikamente in ihrer Dosis verringert – oft ganz abgesetzt werden.
Zur örtlichen Selbstbehandlung im nichtaktivierten Zustand ist vor allem Wärme empfehlenswert. Wählen Sie die Anwendungen, die Ihnen am angenehmsten sind, und behandeln Sie dabei immer das übergeordnete Bewegungselement mit: Also bei Kniearthrose (Gonarthrose) auch die Hüfte und die Lendenwirbelsäule, bei Hüftarthrose (Coxarthrose) auch die Lendenwirbelsäule - denn damit können Sie begleitende Verspannungen lösen.
„Wenn man die Natur unterstützt, wird man den besten Erfolg erzielen. Auch das Wasser muß entsprechend der Natur angewendet werden.“ (S. Kneipp)
Im entzündlichen Stadium wird zur Linderung akuter Schmerzen mit Kälte behandelt:
Zur Linderung chronischer Schmerzen: Wärme
Die Ernährung sollte auf eine an Mineralstoffen und Vitaminen reiche, lakto-vegetabile Heilkost umgestellt werden - damit wird die Entgiftung und Entschlackung des Körpers unterstützt und die Versorgung mit wichtigen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen ermöglicht, die auch der Entzündungshemmung dienen. Vor allem eine zusätzliche Gabe von Vitamin E sollte in Erwägung gezogen werden. Auch Omega-3-Fettsäuren - enthalten z. B. in Leinsamen, Walnussöl und Lachs, Sardinen oder Makrelen - haben eine entzündungshemmende Wirkung. Den optimalen Einstieg in eine langfristige, individuelle Ernährungsumstellung stellt das Heilfasten dar.
Bei Übergewicht müssen Sie unbedingt abnehmen, um die kranken Gelenke zu entlasten. Lassen Sie sich von einem erfahrenen Fastenarzt beraten, welche der empfohlenen Kurzdiäten (Fasten, Entlastungstage) für Sie am besten geeignet ist.
Auch bestimmte Heilpflanzen können helfen, Schmerzen zu lindern und den Stoffwechsel zu entlasten:
Badezusätze:
Badezusatz und warmes Wasser ergänzen sich in idealer Weise zur Anregung des Stoffwechsels und zur Förderung der Durchblutung. Sie helfen, verspannte Muskeln zu lösen und dadurch Schmerzen zu lindern.
Bitte beachten Sie: Jeder Badezusatz kann auch allergische Reaktionen hervorrufen - sprechen Sie deshalb zuvor mit Ihrem Arzt.
Um beweglich zu bleiben, sollten Sie regelmäßig Gymnastik treiben. Stellen Sie sich dazu Ihr ganz persönliches Übungs-Programm zusammen.
Auch bei der Bewegungstherapie kommt es auf die Art der rheumatischen Erkrankung an: Bei einer abnutzungsbedingten Arthrose kann die Beweglichkeit häufig nach Wärmezufuhr verbessert werden. Hier wäre es ideal, wenn Sie Ihre Bewegungsübungen in warmem Wasser machen. Die meisten KNEIPP-Vereine bieten entsprechende Gymnastik-Gruppen, Bewegungsbad oder Rückenschulen unter fachkundiger Leitung an.
Auch regelmäßig betriebener Ausdauersport erhält die Beweglichkeit. Geeignete Sportarten bei Arthrose sind z. B.:
Im Alltag ist es wichtig, einen sinnvollen Wechsel zwischen kurzer Anstrengung ohne Überlastung einerseits und Ruhepausen andererseits einzuhalten. Achten Sie dabei auch auf Ihren biologischen Tagesrhythmus, und lernen Sie, besser mit Stress umzugehen. Üben Sie daneben eine Entspannungstechnik ein. Bei der chronischen Arthrose bewährt hat sich vor allem die Muskelentspannung nach Jacobson. Bei der entzündlichen Arthrose ist allerdings zunächst eher Schonung und Ruhe angesagt. Nach dem Erreichen der Schmerzfreiheit sollte ein ausgewogener Wechsel zwischen Be- und Entlastung angestrebt werden, da hierdurch ein physiologischer Reiz für die Knorpelbildung ausgeübt wird.