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Adipositas

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Krankheitsbild

Leitsatz:
„Die Kost, die dem Schmied bekommt, die zerreißt den Schneider!“
(Dr. F. X. Mayr)

Eine gestörte Stoffwechselfunktion ist oft der Grund für zusätzliche Pfunde. Auch der natürliche Sättigungsinstinkt ist meist gestört („Heißhunger“), weshalb dann zu viel, zu schnell und meist in falscher Zusammensetzung Energie in Form von Nahrung zugeführt wird. Die überschüssige Energie wird jedoch als Fett eingelagert, was meist zu noch mehr Hungergefühlen und damit zu einem Teufelskreis führt.

Doch auch das Blut wird durch übermäßige Nahrungszufuhr dicker und behindert die Sauerstoffversorgung: Cholesterin und Fette können sich nun ansammeln und die Gefäßwände verdicken, was die Sauerstoffversorgung immer noch mehr beeinträchtigt. Die Folgen können schließlich von Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzleiden, Diabetes, Gicht, Krankheiten der Leber, der Gallenblase und des Darms bis zu Herzinfarkt und Schlaganfall reichen.

Wird ständig zu viel, zu schnell, zu spät gegessen, so leidet darunter irgendwann auch die Verdauungsleistung. Wobei der Magen-Darm-Kanal nicht nur die Nahrung aufschließt, sondern als zweite, wesentliche Funktion die Entsorgung nicht verbrauchter Stoffwechselprodukte hat. Diese zweite Funktion verliert der Darm bei ständiger Überlastung. Verdauungsprobleme aber sind nicht nur ein Risiko für weiteres Übergewicht, sondern können selbst zur Krankheitsquelle werden. Auch verliert der Darm seine Fähigkeit zur Selbstreinigung. Eine bereits vorhandene Stoffwechselbelastung aber, meist verbunden mit Bewegungsmangel, kann das Abnehmen sogar erschweren, da sich der Körper vor zu vielen Schadstoffen und unverbrannten, meist sauren Stoffwechselprodukten mit Wassereinlagerungen schützt, die wiederum die Ursache für starke Gewichtsschwankungen sein können.

Naturheilkundlicher Ansatz

Prinzip ist hier die Stoffwechselanregung: durch Verbesserung der Verbrennungsleistung, durch Bewegung, durch Verbesserung der Verdauungsleistung des Darmes, durch Anregung der Entschlackungsleistung der Ausscheidungsorgane Darm, Nieren, Haut und Lunge durch KNEIPP-Wasseranwendungen und reinigende KNEIPP-Kräuterkuren sowie eine Verbesserung der gesundheitsorientierten Lebensweise.

Wasser

Stoffwechselanregend wirken:

  • wärmeentziehende KNEIPP-Anwendungen (Leibwickel, Kurzwickel, absteigende Halb- und Vollbäder)
  • Sauna 
  • Unterwasserdruckstrahlmassage 

„Ein vernünftiger Wasserfreund wird nie zu fettleibig werden. Bei Wasseranwendung lagert sich auch nicht so leicht kranker Stoff in den verschiedenen Winkeln des menschlichen Körpers ab.“ (S. Kneipp)

Ernährung

Die ersten Schritte sind natürlich die Reduktion von Fetten, Kohlenhydraten und übertriebener Eiweißzufuhr in Kombination mit mehr Bewegung, um Energien zu verbrennen.

Sehr wichtig ist, dass Sie abends nicht mehr viel essen – denn alles, was abends gegessen wird, schlägt besonders gut an, da es nicht mehr in Energie für Aktivität umgesetzt werden kann und deshalb in Depots angelegt werden muss.

Um nicht an Gewicht zuzulegen, sollten Sie vor allem Zucker, Kaffee, Alkoholika, Cola-Getränke, Limonaden, Süßigkeiten, Fastfood, Fertiggerichte und Konserven meiden. Dafür sollten Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen, in Form von Quellwasser, gutem Leitungswasser oder kohlensäurearmen Mineralwässern, basischen Heilwässern und Kräutertees.

Meiden Sie die Kardinalfehler der Ernährung und legen Sie größten Wert auf die richtige Esstechnik: Essen Sie langsam und kauen Sie intensiv – so stellt sich viel früher der Sättigungsinstinkt ein.

Trinken Sie ungefähr eine halbe Stunde vor dem Essen ein Glas Mineral- oder Heilwasser oder Kräutertee – Trinken vertreibt das Hungergefühl.

Pflanzen

  • Löwenzahn hat entwässernde und stoffwechselanregende Wirkung (Dosierung: 1 TL Kraut auf 1 Liter Wasser, 3 – 4 Minuten ziehen lassen).
  • Petersilie hat harntreibende (diuretische) Wirkung.
  • Spargel hat entwässernde Eigenschaften und wird daher bei Heildiäten unterstützend empfohlen.
  • Topinambur ist ebenfalls wegen ihrer stoffwechselanregenden Wirkung häufiger Bestandteil von Heildiäten. 

Bewegung

Durch Bewegung werden überschüssige Fettdepots verbrannt. Bewegung ist darüber hinaus auch wichtig zur Muskelbildung, denn Muskeln fördern die Energiegewinnung und damit auch den Kalorienverbrauch.

Gut geeignet sind sanfte Ausdauersportarten wie:

  • Walking 
  • Nordic Walking 
  • Wandern 
  • Fahrradfahren
  • Schwimmen
  • Spazierengehen

Bitte beachten:
Schnelles Gehen ist für den Stoffwechsel genauso effektiv wie Joggen, belastet aber Kreislauf und Gelenke weniger.

Geeignete Angebote zu einer gesunden Bewegungs- und Lebensweise finden Sie in Ihrem KNEIPP-Verein. Sollte Bewegung einmal schwer fallen, weil Schmerzen dazugekommen sind oder das Gewicht zu groß geworden ist, können Sie zuerst durch Wassergymnastik im Bewegungsbad die Freude an der Bewegung wiedergewinnen, da im Wasser das Körpergewicht und damit die Gelenkbelastung entfällt. Wassergymnastik wird ebenfalls in sehr vielen KNEIPP-Vereinen angeboten und häufig werden sogar die Kosten von guten Krankenkassen übernommen.

Lebensordnung

Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation helfen nicht nur bei Stress, sondern können auch gegen das Essen aus Gewohnheit, Frust oder Langeweile helfen und sogar zu einer anderen Einstellung zum Essen verhelfen.

Im Bedarfsfalle hilft auch eine psychologische Beratung oder Psychotherapie, die emotionale Belohnung vom Essen trennt und Alternativen aufzeigt.

Weitere Tipps können sein:

  • Nicht essen, weil gerade „Essenszeit“ ist, sondern nur, wenn Sie Hunger haben
  • Vor dem Essen ist eine Ruhepause empfehlenswert
  • „Wenn die Seele hungert, frisst der Magen.“ Deshalb: für gute Geistesnahrung sorgen!
  • Kontakt und Befriedigung im sozialen Bereich stärkt die Persönlichkeit (Gymnastik-, Sport-, Wandergruppe etc.) – wenden Sie sich an den KNEIPP-Verein in Ihrer Nähe!

„Wenn Du merkst, Du hast gegessen, hast Du schon zuviel gegessen“!
(S. Kneipp)

Kneipp & More

Vorbeugendes Fasten in Ihrem KNEIPP-Verein oder Heilfasten nach Rücksprache mit Ihrem Arzt

Bitte beachten

Insulin als möglicher Dickmacker: Eine übermäßige Ausschüttung von Insulin wird inzwischen immer mehr als Mitverursacher von Übergewicht diskutiert. Untersuchungen haben ergeben, dass tatsächlich sehr viele Übergewichtige zu viel Insulin produzierten. Der Blutzucker wird vor allem durch „ungünstige“ Kohlenhydrate (Fabrikzucker, Weißmehl) schnell und stark gesteigert, während er durch „günstige“ Kohlenhydrate, die nur langsam ins Blut übergehen (Vollkornprodukte) langsam gesteigert wird.

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