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Lendenwirbelsäulensyndrom - LWS-Syndrom

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Krankheitsbild

Die Wirbelsäule besitzt 33-34 Wirbel, wobei die 5 Lendenwirbel (Lumbalwirbel) mit den dazugehörigen Bandscheiben (Distanzscheiben) den unteren Abschnitt der Wirbelsäule bilden. Die Lendenwirbelsäule ist dabei den größten statischen Belastungen ausgesetzt.

Unter dem Begriff Lendenwirbelsyndrom werden die - meist sehr schmerzhaften - akuten und chronischen Krankheitsbilder in diesem Bereich der Wirbelsäule zusammengefasst: Ischiassyndrom, Bandscheibensyndrom, Bandscheibenvorfall, Lumbago und meist hochakut der „Hexenschuss“.

Beim Ischiassyndrom werden - meist durch Verschleißerscheinungen der Bandscheiben und Wirbelkörper - Nervenwurzeln des Ischiasnervs gereizt. Eine abrupte Bewegung oder das Heben einer schweren Last kann dann den akuten Schmerzanfall in der Lendengegend auslösen; die Schmerzen strahlen in das linke oder rechte Bein aus. Begleitend können Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühle auftreten.

Der Hexenschuss (akuter Lumbago) tritt ebenfalls oft nach plötzlichen Bewegungen oder nach dem Heben von schweren Lasten auf, kann aber auch durch Kälte, Nässe oder Zugluft ausgelöst werden. Die Schmerzen können über den Ischiasnerv in ein Bein, manchmal auch in beide Beine ausstrahlen. Vergehen Schmerz und Steifigkeit nicht nach zwei Wochen, kann der akute Hexenschuss in ein chronisches Stadium übergehen.

Auch der Bandscheibenvorfall(Bandscheibenprolaps) ist eine plötzlich auftretende schmerzhafte Erkrankung, die zum Teil mit starken Rückenschmerzen sowie mit Lähmungen und Sensibilitätsstörungen verbunden sein kann. Ausgelöst wird der Bandscheibenvorfall durch das Heben oder Tragen von schweren Lasten. Auch ihm liegt meist ein Verschleiß der Bandscheiben zugrunde.

Die Bandscheibendegeneration(Bandscheibenschaden) ist eine Folge der Abnutzung der Zwischenwirbelscheiben. Der Verschleiß führt zu einer zusätzlichen Belastung der Lendenwirbelsäule, wodurch die Beschwerden ausgelöst werden.

Dem Lendenwirbelsyndrom liegen meist Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule und der Bandscheiben zugrunde. Dadurch werden Nervenwurzeln gereizt. Die Schmerzen führen zu Verspannungen in den Muskelsträngen und zu Zwangs- und Schonhaltungen. Bewegungsabläufe werden gestört und Wirbelgelenke blockiert. Auch Rückenschmerzen können sich verstärken. Ungünstige, abrupte Bewegungen und hohe Druck-Belastungen (z. B. durch das Heben und Tragen schwerer Lasten) können dann akute Schmerzattacken auslösen. Zur Linderung der Schmerzen ist (Bett-)Ruhe und Wärme angebracht, nach dem Abklingen der akuten Beschwerden ist Krankengymnastik sinnvoll.

Naturheilkundlicher Ansatz

Naturheilkundliche Verfahren tragen vor allem zur muskulären und vegetativen Entspannung und damit zur Haltungsverbesserung bei. Unter ganzheitlichen Aspekten ist davon auszugehen, dass Schmerzen im unteren Rückenbereich (low back pain, Lumbalgie) nicht immer mit dem Bewegungsapparat (Knochen, Gelenke, Bandscheiben) direkt zusammenhängen müssen. Häufig sind sie zum Beispiel Begleiterscheinungen bei Monatsbeschwerden der Frau; Irritationen des Sigmadarmes können ebenfalls identische Ausstrahlungsschmerzen projizieren. Auch eine Leibvergrößerung durch Blähungen und Stauungen im Darmbereich führt häufig zu Rückenschmerzen: Der vergrößerte Darm verursacht einen Zwerchfellhochstand und engt dadurch die Lunge ein. Der Betroffene atmet nur noch vermindert Sauerstoff ein. In der Folge wird die Statik im Lendenbereich gekippt, wodurch sich die Rippenstellung verändert und die Lunge dadurch maßgeblich vergrößert wird.

Bei chronischen LWS-Beschwerden - auch bei schlanken Personen - wird der Naturheilarzt daher immer die vom Leib ausgehenden Störungen mitbehandeln, wenn nach einigen Tagen keine Besserung eingetreten ist.

Darüber hinaus muss eventuell vorhandenes Übergewicht reduziert sowie eine zu starke Druckbelastung (Heben und Tragen schwerer Lasten) vermieden werden. Auch Bewegungsmangel sowie Fehlhaltungen tragen zum Verschleiß von Bandscheiben und Wirbelsäule bei.

Langfristig ist es deshalb wichtig, durch eine Rückenschule die Wirbelsäule schonende Bewegungsabläufe einzuüben bzw. durch ein gezieltes Muskelaufbautraining die vielfach unterentwickelte Rückenmuskulatur zu stärken.

Wasser

Auch Wasseranwendungen nach KNEIPP sind beim Lendenwirbelsyndrom hilfreich. Sie fördern die Durchblutung und können Schmerzen lindern:

  • Lumbalguss (ansteigend)
  • Rückenblitzguss im Rahmen von Rehamaßnahmen nach entsprechender Prüfung der Kreislaufsituation. Im akuten Stadium [des Hexenschusses] sollte auf den Blitzguss jedoch verzichtet werden.
  • ansteigende Fußbäder führen reflektorisch zur Durchblutung der Rückenmuskulatur und damit zur Entspannung
  • Heiße Packungen (z. B. Heusack)
  • Fangopackungen, Moorbäder (Vorsicht: Kreislaufbelastung!)

„Ich will nicht als der Entdecker der Tatsache gelten, daß das Wasser ein Heilmittel ist; ich suchte nur den Wasserstrom in der gelindesten Weise für die menschliche Natur zu verwenden.“ (S. Kneipp)

Ernährung

  • Blähungen und Kotstauungen können den Bauchinhalt verdrängen und dadurch auch zu Haltungsveränderungen führen.
  • Entlastungstage, Heilfasten (als idealer Einstieg in die Ernährungsumstellung empfohlen)
  • basenbetonte Kost
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Flüssigkeitshaushalt)
  • angestrebt werden sollte das Normalgewicht.

Pflanzen

  • Entblähende Tees wie Fenchel, Anis und Kümmel helfen Blähungs- und Gärungszustände im Darm vermeiden.
  • Melisse und Hopfen als Tee zur vegetativen Entspannung
  • Johanniskraut zur Stimmungsaufhellung
  • Heublumen als Badezusatz (Dreiviertelbad)
  • Arnika (als Salbe zur äußerlichen Anwendung)
  • Weidenrinde (als Fertigpräparat)
  • Verabreichungen von hautreizenden pflanzlichen Arzneimitteln über der Wirbelsäule nach ärztlicher Verordnung

Bewegung

Durch Bewegung kann vor allem einem vorzeitigen Verschleiß von Bandscheiben und Wirbelsäule vorgebeugt werden.

Bei bereits bestehenden Beschwerden hilft ein sinnvoll eingesetztes Bewegungsprogramm:

  • Bewegungsbad
  • Gymnastik
  • Rückenschule 
  • Das Tragen schwerer Lasten vermeiden
  • Auf gutes Schuhwerk (federnde Schuhe) achten, ganz besonders z. B. beim Joggen
  • Auf die richtige Arbeitsplatzhöhe achten - auch in der Küche! (empfehlenswert ca. 90 – 95 cm). Schmerzverursachenden Muskelverspannungen kann so rechtzeitig vorgebeugt werden.

„Sollte aber dennoch jemand gar keine Gelegenheit zu körperlichen Arbeiten finden können, so möge er, so gut es geht, durch die in neuerer Zeit vielfach eingeführte Zimmergymnastik Ersatz dafür suchen.

Die Zimmergymnastik bringt dem Körper mehrere Vorteile. Es werden viele lästige Gase ausgeleitet, das Blut kommt in größere Bewegung und wird den äußersten Körperteilen zugeführt. Die einzelnen Muskeln des Körpers werden geübt und gestärkt. Überdies wird die Wärme desselben erhöht und sowohl die Transpiration als auch die Verdauung gefördert.“ (S. Kneipp)

Passive Bewegung:

  • Klassische Massage in Kombination mit Heißluft / Fango wirkt durchblutungsfördernd und muskelentspannend
  • Krankengymnastik, Physiotherapie (u. a. zur Stabilisierung und Kräftigung der Rückenmuskulatur)

Lebensordnung

  • aktives Stressmanagement - lernen Sie mit Stress umzugehen
  • Üben Sie Gelassenheit - hilfreich dazu sind Entspannungsverfahren:
    - Autogenes Training
    - Muskelrelaxation nach Jacobson
    - Meditation
    - Yoga 

Kneipp & More

  • Darmsanierung, Entblähung, Entstauung
  • Gutes Bett mit Druckpunktverbreiterung
  • Chirotherapie
  • Schröpfen über Gelosen (Verhärtungen im Unterhaut- und Muskelgewebe durch Fehlhaltungen und Durchblutungsstörungen)
  • Wärme-Pflaster aufkleben
  • Neuraltherapie

Bitte beachten

  • Ischiassyndrom: Hochlagerung der gebeugten Beine sowie Wärme lindern im akuten Anfall die Schmerzen. (Lagerungswürfel aus dem Fachhandel sorgen für eine Entspannung des gereizten Nerven)
  • Vorsicht vor einer Thermal-Kur bei gleichzeitigem Bluthochdruck, bei niedrigem Blutdruck, Leistungsminderung, Herzleistungsminderung (Herzinsuffizienz) sowie bei Beinvenenleiden (Venenleiden) - diese wird dann häufig nicht mehr vertragen.
  • Wenn Störungen bei der Harn- und Mastdarmentleerung oder anhaltende bzw. zunehmende Schmerzen und Empfindungsstörungen (Taubheitsgefühl, „Ameisenlaufen“) auftreten, so wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt.
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