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Colitis ulcerosa

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Krankheitsbild

Colitis ulcerosa ist eine Dickdarmerkrankung, bei der neben einer Veranlagung / Disposition vor allem die Ernährung, aber auch seelische (psychosomatische) Einflüsse von Bedeutung sind. Die Krankheit verläuft wie eine Autoimmunerkrankung - das körpereigene Abwehrsystem schädigt das Gewebe, und immer wiederkehrende schwere Entzündungen der Darmschleimhaut sind die Folge. Die Colitis ulcerosa betrifft überwiegend den Dickdarm. Die Entzündungen können so weit voranschreiten, dass sie zu Blutungen der Schleimhaut führen oder sogar die Darmwand durchbrechen.

Symptome der Colitis ulcerosa sind schmerzhaft-krampfartige Durchfälle, die bis zu 30- oder 40-mal täglich auftreten können, sowie Gewichtsverlust. Meist verläuft die Krankheit in Schüben.

Die Behandlung muss auf jeden Fall von einem Arzt durchgeführt werden. Die ärztlich-somatische Behandlung besteht unter anderem in der Verordnung von Astronautenkost zur Entlastung des Dickdarms sowie in der Gabe entzündungshemmender Medikamente. In schweren Fällen muss auch eine operative Entfernung des befallenen Darmabschnittes in Erwägung gezogen werden.

Naturheilkundlicher Ansatz

Viele chronische Erkrankungen werden im naturheilkundlichen Ansatz unter besonderer Berücksichtigung der Darmfunktion (als „Wurzel der Pflanze Mensch“) und der Ernährung (als „Mutter vieler Krankheiten“!) therapeutisch angegangen. Der „Darm" ist auch aufgrund seiner überragenden Immunkompetenz bei der Behandlung vieler chronischer Erkrankungen (vor allem Autoimmunkrankheiten) als „Mitstreiter“ unverzichtbar. Wenn der Darm jedoch selbst betroffenes Organ und Ursache der Abwehrschwäche ist, erfordert die Behandlung ein Höchstmaß an Erfahrung, zumal die meisten Colitis-Patienten bereits langfristig mit starken, teils immunsuppressiv wirksamen Medikamenten (Beispiel: Cortison) in Dauerbehandlung stehen.

Bei Colitis ulcerosa werden naturheilkundliche Verfahren zunächst vor allem unterstützend eingesetzt. Langsam, wenn natürliche Mittel und Verfahren greifen, können Medikamente meist behutsam und unter strenger ärztlicher Begleitung reduziert werden (so viel wie nötig - so wenig wie möglich!). Nicht selten haben Ernährungsfehler schädigenden Einfluss, vor allem Vorliebe für Süßes. Die naturheilkundliche Behandlung setzt vor allem auf eine individuell verträgliche, lakto-vegetabile Nahrung sowie auf die natürliche Unterstützung der Verdauungstätigkeit (Darmsanierung). KNEIPP-Wasseranwendungen sind hervorragend bewährt und können nach fachkundiger Anleitung von Patienten sehr gut selbst zuhause weiter fort geführt werden.

Die naturheilkundliche Therapie ist meist im Intervall- und nicht im akuten Entzündungsstadium besser angezeigt.

Wasser

Viele Wasseranwendungen haben sich klinisch bewährt und können in einem Therapieplan vorgesehen werden. Die Verträglichkeit steht dabei im Vordergrund. Anfangs sollten Warmanwendungen (Heusack, Heiße Rolle, Leibwickel heiß), später auch Kaltanwendungen zum Einsatz gebracht werden (Leibwickel kalt, Leibwaschung). In jedem Falle ist auf einen guten Wärmehaushalt und damit ein stabiles Immunsystem durch das Erreichen von warmen Füßen (warme Fußbäder, später Wechselfußbäder) größter Wert zu legen.

Geeignet sind:

  • Wechseldusche zur Immunstärkung
  • Wechselfußbad 
  • Wechselschenkelguss 
  • Wechselschenkelguss mit Leibspirale
  • Leibwaschung 
  • Lumbalguß temperaturansteigend 
  • Heusack Leib 
  • Heiße Rolle Leib 
  • Leibwickel heiß 
  • Leibwickel kalt 

„Auf den ganzen Körper muss man einwirken, dann wird auch die kranke Stelle geheilt werden.“ (S. Kneipp)

oder:

„Die Schenkelgüsse wirken stärkend auf den Unterleib und bewirken eine größere Tätigkeit der Organe derselben.“ (S. Kneipp )

Zur Linderung schmerzhafter Krämpfe dienen:

  • Heusack 
  • feucht-heiße Leibauflagen
  • Sitzbad oder Dreiviertelbad (mit Heublumen-Zusatz)
  • Wärmflasche insbesondere vor dem Mittagessen und zum Einschlafen

Ernährung

Im akuten Fall ist eine vitaminreiche, wenig belastende Schonkost empfehlenswert. Langfristig ist vor allem eine vorsichtige Ernährungsumstellung mit Austestung individueller Verträglichkeit indiziert. Schränken Sie auch den Fleischkonsum ein und vermeiden Sie vor allem große Essensportionen. Der Darm sollte keinesfalls mit großen Mengen an gärungsfreudiger Rohkost (Obst, Salat) überfrachtet werden. Auch Milch bzw. Getreideprodukte werden möglicherweise nicht gut vertragen. Die Lebensmittel sollten vitaminreich, d. h. so naturbelassen wie möglich sein und schonend und werterhaltend zubereitet werden (dämpfen statt braten).

Einzelne Entlastungstage unterstützen die Stoffwechselregulierung und die Verdauung und bieten darüber hinaus einen schonenden Einstieg in die langfristige Ernährungsumstellung. Auch eine Darmsanierungskur nach F.X. Mayr (Mayr-Kur) kann entzündliche Reizzustände beseitigen helfen.

„Es soll nur gute Kost gewählt werden, dann reicht auch eine kleine Portion aus.“ (S. Kneipp)

Pflanzen

Kamille. Foto: Dr. Hans Horst Fröhlich

Bei chronischen Darmentzündungen können Pflanzen oft sehr wirksam unterstützend eingesetzt werden: Krampflösend, entzündungshemmend und beruhigend wirken vor allem Fenchel, Anis, Kümmel sowie Kamille oder Melisse.

Bewegung

Durch Bewegung wird die Durchblutung und Sauerstoffzufuhr im gesamten Organismus und damit auch in den Baucheingeweiden angeregt - eine bessere Durchblutung der Bauchorgane aber regt auf natürliche Weise die Darmtätigkeit an.

Bewegung ist darüber hinaus ein Ventil, das verhindert, dass sich seelische Anspannungen, Wut oder Aggressionen im Inneren stauen und so die entzündlichen Reizzustände im Darm verstärken.

Geeignete Ausdauersportarten sind:

  • Walking 
  • Nordic-Walking 
  • Jogging
  • Wandern 
  • Radfahren
  • zügiges Spazierengehen
  • Skilanglauf
  • Tanzen

Passive Bewegung in Form von:

- Massage
- Bindegewebsmassage
- Kolonmassage 

Im akuten Fall ist anfangs jeder Kur (Bett-)Ruhe einzuhalten.

Lebensordnung

  • Seelische Anspannung und innere Verkrampfung können Colitis ulcerosa auslösen bzw. verschlimmern. Sorgen Sie deshalb zumindest in Ihrer Freizeit bewusst für Harmonie und Ausgleich zum Alltagsstress - das hilft auch Ihrem Darm.

  • Der Stressnerv schadet auch der Verdauung! Nehmen Sie sich deshalb immer genügend Zeit für jede Mahlzeit, essen Sie langsam, nehmen Sie nur kleine Bissen in den Mund und genießen Sie jeden Bissen ganz bewusst.

  • Hinweis für die Familie: man schädigt betroffene Kinder, wenn man aus dem Esstisch den „Stresstisch“ macht und beispielsweise beim Essen über die Schulnoten schimpft!

  • Neben einem sanften Ausdauertraining wirken sich auch Entspannungsübungen ausgleichend auf das vegetative Nervensystem und damit auf die Verdauungstätigkeit aus. Wählen Sie eine Übung, die Ihnen Freude bereitet:

Kneipp & More

  • Individuelles Heilfasten 
  • Darmsanierung nach F. X. Mayr (siehe www.f-x-Mayrkur.de)
  • Manuelle Bauchbehandlung (durch den kundigen Arzt)
  • Schröpfen über den entsprechenden Zonen
  • Aderlass

Bitte beachten

  • Auf Mäßigkeit beim Essen und Trinken ist zu achten; auch das Erlernen einer sinnvollen Esstechnik kann bereits hilfreich sein.
  • Als Auslöser müssen auch Allergien bedacht werden - bei entsprechendem Verdacht deshalb ein Ernährungs-Tagebuch führen.
  • Colitis ulcerosa kann ein Risiko für Darmkrebs darstellen - regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind deshalb unabdingbar.
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