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Divertikulose, Divertikulitis

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Krankheitsbild

Divertikulose ist eine recht häufig auftretende Zivilisationskrankheit. Die Dickdarmschleimhaut bildet hier säckchenförmige, ungefähr erbsengroße Ausstülpungen, die durch die Muskelwand hindurchtreten. Im Anfangsstadium bereitet die Erkrankung oft keine oder nur geringe Beschwerden. Eine Entzündung der Divertikel jedoch kann schmerzhaft sein und sogar zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen (Divertikulitis). In den Divertikeln haftende Kotreste können auch zu Gärungsprozessen (Selbstvergiftung) und Darmauftreibungen (Gasbauch, Kotbauch) sowie Haltungsveränderungen des ganzen Körpers führen.

Eine wesentliche Ursache der Divertikulose liegt in der Ernährung - insbesondere Druckerhöhung durch Gasbildung ist die häufigste Ursache. Daneben ist die Divertikulose auch eine Folge von chronischer Verstopfung (Obstipation): Durch den ständig erhöhten Füllungsdruck im Dickdarm gibt die Darmwand an ihrer schwächsten Stelle dem Druck irgendwann nach und stülpt sich nach außen.

Divertikulitis
Wie bei einer Blinddarmentzündung können sich alte Kotreste in den Divertikeln entzünden. Anzeichen sind Verstopfung, aber auch Durchfall und kolikartige Schmerzen. Die Entzündung kann auf die Darmschleimhaut übergreifen und selbst bis zum Durchbruch der Darmwand führen. Ergießt sich daraufhin der Darminhalt in die freie Bauchhöhle, so tritt ein lebensbedrohliches Krankheitsbild ein, das einem Blinddarmdurchbruch ähnelt. Die Behandlung gehört deshalb unbedingt in die Hand des Arztes. Vorbeugend kann jedoch viel durch den Einsatz von Naturheilverfahren und Naturheilmitteln getan werden.

Naturheilkundlicher Ansatz

Einer Divertikulose kann am besten durch entblähende Ernährung (= Nahrung x Verdauung) vorgebeugt werden. Auch ausreichend Bewegung sowie regelmäßig durchgeführte, geeignete KNEIPP-Wasseranwendungen können vorbeugen bzw. lindern. Eine regelmäßige Schonung des Darmes durch eine vorbeugende Fastenkur in Ihrem KNEIPP-Verein stellt ebenfalls eine wertvolle Präventionsmaßnahme dar.

Wasser

Folgende Wasseranwendungen können helfen, indem die Funktionsfähigkeit des gesamten Darmes dadurch verbessert wird und Divertikel-Beschwerden häufig gebessert werden:

  • Unterkörperwaschung kalt
  • Leibwaschung kalt 
  • Lendenwickel kalt 
  • Leibauflage kalt 
  • Sitzbad temperaturansteigend oder Wechselsitzbad
  • Schenkelguss mit Leibspirale 
  • Fußbad warm 
  • Lumbalguss 

Bei Krämpfen helfen Wärmeanwendungen:

  • Heusack 
  • feucht-heiße Leibauflagen

„So notwendig die Nahrung ist und so viel auf sie ankommt, geradeso notwendig sind die Abhärtungen.“ (S. Kneipp)

Ernährung

Wichtig ist vor allem die Vermehrung des Anteils der Ballaststoffe zur Anregung der Darmperistaltik und damit zur Vermeidung von chronischer Verstopfung (Obstipation): Deshalb wird bei Divertikulose eine lakto-vegetabile Nahrung mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen empfohlen. Verzichten Sie deshalb konsequent auf Weißmehl, Zucker, Süßigkeiten, stark Gesalzenes, Gepökeltes und Konserviertes, Kaffee, süße Limonaden und stark gezuckerte Getränke, Alkohol und Nikotin, und legen Sie stattdessen das Hauptgewicht auf Gemüse, Kartoffeln, vollwertige Produkte und Obst (Obst jedoch nicht in großen Mengen und nicht mehr nach 15.00 Uhr, da dies Gärungs- und Entzündungsprozesse begünstigt).

Ballaststoffe sind vor allem enthalten in:

- Weizenkleie (49 g Ballaststoffe pro 100 g Nahrungsmittel)
- Leinsamen (39)
- Haferkleie (19)
- Roggenvollkornmehl (14)
- Knäckebrot (14)
- Roggenflocken (13)
- Mandeln (10)
- Weizenflocken (10)
- Weizenvollkornmehl (10)
- Feige, getrocknet (10)
- Haferflocken (10)
- Roggenvollkornbrot (9)
- Trockenpflaumen (9)
- weiße Bohnen, gekocht (8)
- Kidneybohnen, gekocht (8)
- rote Bohnen, gekocht (6)

Bitte beachten:

  • Nicht jeder verträgt Ballaststoffe gleich gut. Diese und pflanzliche Faserstoffe müssen von der Bakterienflora des Dickdarms aufgespalten und in Energie umgewandelt werden. Ist jedoch die Bakterienflora gestört, so kann auch der Umwandlungsprozess nicht optimal ablaufen und es entstehen krankmachende Stoffe.
  • Wenn eine ballaststoffreiche Ernährung nicht vertragen wird, sollte anfangs eine Darmsanierung mit Hinführung zu einer individuell verträglichen Kostform stattfinden.
  • Auch bei Ballaststoffen gilt: Nicht übertreiben! Achten Sie auf die individuelle Verträglichkeit!.
  • Zucker verträgt sich nicht mit Ballaststoffen - bevorzugen Sie deshalb, wenn nötig, Süßmittel wie Honig, Birnen- oder Apfeldicksaft oder Ahornsirup (doch auch diese stets in Maßen). In jüngster Zeit empfiehlt sich auch Dattelmus.
  • Einzelne Hafer- oder Dinkeltage zur Entlastung von Stoffwechsel und Verdauung (Entlastungstage)
    - Morgens Hafer- oder Dinkelmüsli,
    - mittags Basensuppe mit Hafer- oder Dinkelflocken,
    - abends Haferschleim.

Pflanzen

Fenchel. Foto: Dr. Hans Horst Fröhlich

Empfehlenswert sind vor allem basische Heilkräutertees, die krampflösend, entblähend und entzündungshemmend wirken:

  • Fenchel – Anis – Kümmel (krampflösend, entblähend)
  • Kamille (entkrampfend, entzündungshemmend) - jedoch kein Dauergebrauch!

Bewegung

Neben einem sanften Ausdauertraining (zügiges Spazierengehen, Walking, Tanzen) und viel frischer Luft empfiehlt sich vor allem passive Bewegung in Form von Bindegewebsmassage und manueller Bauchbehandlung nach F. X. Mayr.

Lebensordnung

Entspannen Sie regelmäßig - etwa zweimal täglich für mindestens 5 Minuten - vor allem vor den Mahlzeiten. Betreiben Sie nicht regelmäßig aktive Entspannung, dann ist auch der Darm ständig verkrampft, wodurch die Entzündungsneigung gefördert und die Bewegung beeinträchtigt wird.

  • Autogenes Training 
  • Meditation 
  • Yoga 
  • Muskelentspannung nach Jacobson 

Kneipp & More

Vorbeugend sollten regelmäßig in Erwägung gezogen werden:

  • Vorbeugendes Fasten für Gesunde in Ihrem KNEIPP-Verein 
  • Heilfasten bei Krankheiten
  • Darmsanierug

Bitte beachten

Auch Allergien bzw. Nahrungsmittelunverträglichkeiten sollten als Auslösefaktoren bedacht werden. (Ein Ernährungstagebuch kann hier helfen.)

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