Wechselarmbad
Das Wechselarmbad regt an, aber nicht auf - vor allem die Organe im ...
Die Zahl der Mikroorganismen im Darm ist größer als die Zahl aller Zellen des menschlichen Organismus. Zahlenmäßig überwiegen im idealen Fall die „guten“ Darmbakterien, die dadurch Krankheitserreger in Schach halten können.
Der Magen und der obere Teil des Dünndarms sind – bis auf wenige Ausnahmen – normalerweise keimfrei, da die von außen mit der Nahrung aufgenommenen Bakterien von der starken Salzsäure des Magens abgetötet werden.
Erst im unteren Dünndarmbereich nimmt die Zahl der Mikroorganismen zu.
Bakterien benötigen zum Überleben eine ganz bestimmte Umgebungstemperatur und eine eng begrenzte Säurekonzentration – das richtige „Milieu“. Ist nun das empfindliche Gleichgewicht der Bakterienflora gestört, so können sich krankmachende Bakterien und Erreger ungehindert ausbreiten:
Ein Ungleichgewicht der Darmflora macht sich vor allem auch durch einen sauer oder faulig riechenden Stuhl bemerkbar. Doch auch eine Verstopfung kann auf ein gestörtes Gleichgewicht hinweisen.
Candida -Pilze
Die Folge einer gestörten Darmflora können auch vermehrt auftretende Candida -Hefepilze sein. Meist entstehen sie in Überzahl, wenn sich das Säure-Basen-Gleichgewicht im Darm z.B. durch säurebildende Gährungsprozesse verändert hat. Sobald sich Hefepilze nicht mehr nur im Darm tummeln, sondern auch die Darmschleimhaut schädigen und ins Blut übergehen, sollte eine Untersuchung (Titerbestimmung) und eine Therapie vor allem bei abwehrgeschwächten Menschen eingeleitet werden. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ohne Zucker und Weißmehl kann das gestörte Gleichgewicht im Darm meist wiederherstellen. In hartnäckigeren Fällen muss manchmal auf eine „Anti-Pilz-Diät“ zurückgegriffen und dabei auch auf Hefeprodukte (z. B. Backhefe, Bierhefe, Essig, Edelpilzkäse, Nahrungsergänzungen, die aus Hefekulturen stammen) vorübergehend verzichtet werden, um die Candida -Pilze „auszuhungern“. Auch eine gezielte Symbioselenkung, bei der die nützlichen Bakterien durch Präparate zugeführt werden, kann dann angezeigt sein.
Solange jedoch das Milieu durch eine Darmsanierung nicht nachhaltig verbessert und gestärkt wird, solange nützen auch Maßnahmen von außen nur kurzfristig.
Symptome einer Hefebesiedelung bzw. Infektion in einem gestörten Darmmilieu können sein:
Die naturheilkundliche Behandlung einer gestörten Darmflora besteht vor allem in einer Sanierung des gestörten Darmmilieus und einer nachfolgenden gesunden Ernährung, die auf Zucker und Weißmehl weitestgehend verzichtet. Auch die Beseitigung bzw. Vorbeugung von Verstopfung (Obstipation) mit naturheilkundlichen Mitteln sollte im Vordergrund stehen.
Da auch ein angeschlagenes Immunsystem Candida -Pilze begünstigen kann, ist es zudem wichtig, die Abwehrkräfte mit KNEIPP-Anwendungen insgesamt wieder zu stärken.
Neben der Einnahme von Antibiotika oder Cortisonpräparaten gilt auch eine einseitige, stark zuckerhaltige Ernährung (Zivilisationskost) als Ursache einer gestörten Darmflora. Eine gestörte Darmflora kann mit der geeigneten, individuell verträglichen Ernährung unterstützt werden: Die Ernährung sollte vor allem reich an milchsäurebildenden Bakterien (Laktobazillen) sein bzw. rechtsdrehende L(+)-Milchsäure enthalten:
Zucker sollte vom Speisezettel gestrichen werden, und auch die süßen Alternativen – Honig, Apfel- oder Birnendicksaft oder Ahornsirup – nur in Maßen genossen werden.
„Je besser die Nahrung, um so gesünder und ausdauernder ist der Körper.“
(S. Kneipp)
Neben den für den Darm wirksamen entblähenden, entkrampfenden und entzündungshemmenden Pflanzen (u. a. Fenchel, Anis, Kümmel, Kamille, Melisse, Pfefferminze) sind bei einer gestörten Darmflora für die Pilzbekämpfung ebenfalls hilfreich:
Wichtig ist neben der Art und Zusammenstellung der Lebensmittel auch die richtige Esstechnik (Verhaltensregeln nach F. X. Mayr) – d. h. vor allem die Pflege des gesunden Hungers bzw. Appetits, Ruhe und Muße beim Essen, gründliches Kauen.
Stresssymptomen kann darüber hinaus auch durch das Erlernen geeigneter Entspannungsverfahren begegnet werden:
Gezielte individuelle Heilfastentherapie (nach dem Prinzip der ‚Säuberung’, ‚Schonung’ und ‚Schulung’) mit anschließendem Ernährungsaufbau und individueller Heilnahrung
Der alleinige Nachweis von Candida im Stuhl ist noch nicht krankheitsrelevant – erst wenn Candidatoxine im Blut nachgewiesen werden, rechtfertigt dies eine aufwendigere Therapie. Wird tatsächlich eine Candida -Infektion und nicht nur eine Besiedelung nachgewiesen, besteht die Therapie neben der Ernährungsumstellung meist in Pilzmitteln (Antimykotika).