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Vollwertnahrung

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Anwendung

„In jedem 2. Klinikbett liegt ein ernährungsabhängig erkrankter Mensch“ – oder „wenn der Vater einer Krankheit oft unbekannt, so ist die Mutter immer die Ernährung“ …so einige Einschätzungen des Schadens, den die heutzutage weitverbreitete Fehlernährung verursacht.

Eine naturheilkundliche Ernährungstherapie beruht auf einer vollwertigen Basis, die entsprechend der zu behandelnden Erkrankung (Gicht, Fettstoffwechsel, Diabetes, Obstipation, Reizmagen etc.) modifiziert wird. Diese Nahrung erhebt keinen spezifischen Heilungsanspruch, sie ist nicht organbezogen, sondern unterstützt den gesamten Organismus bei den eingeleiteten Heilungsvorgängen.

Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralien, Spurenelemente spielen hierbei eine besondere Rolle hinsichtlich Anbau und Nahrungsauswahl, Art der Zubereitung (wertstofferhaltend) sowie individueller Nahrungsaufnahme.

„Die Speise, die du in dich aufnimmst, muß zuerst von den Zähnen gut verarbeitet werden, je gründlicher, desto besser – denn gut gekaut ist halb verdaut. Wer Durst vor dem Essen hat, der trinke……er trinke aber nur ganz wenig. Während des Essens trinke man gar nichts, denn man isst keine Speisen die nicht Flüssigkeit enthalten. Selbst nach dem Essen trinke man nicht sogleich, weil die Verdauung alsbald beginnt und mehrere Stunden lang dauert, das Trinken ihr aber nicht förderlich ist. Es soll nur gute Kost gewählt werden, dann reicht auch eine kleine Portion aus. Es soll ferner gesorgt werden, dass die Natur das Gebotene gut verarbeiten könne und somit nichts Nutzloses gegessen und getrunken werde.“ (S. Kneipp) 

Kriterien einer vitalstoffreichen Vollwertkost sind:

  • so natürlich wie möglich
  • frische, werterhaltende und schonende Verarbeitung (Dünsten, Garen)
  • Bevorzugung von Rohobst, Rohgemüse, Getreide; nicht erhitzt bis schonend erhitzt – allerdings strengstens nach individueller Verträglichkeit (bei Darmempfindlichen ist Rohkost meist schwer, ab 15.00 nicht mehr verträglich)
  • Reichtum an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen
  • Einschränkung von bzw. Souveränität gegenüber Genussmitteln (Kaffee, Wein, Spirituosen, Alkohol , Nikotin)

Während bei der Zivilisationskost Fleisch, Weißmehl und Zuckerprodukte neben anregenden Getränken im Vordergrund stehen, zeichnet sich die Vollwertnahrung durch ihre Ausgewogenheit, ihren Abwechslungsreichtum und ihre schonende Zubereitung aus. Etwa die Hälfte der Lebensmittel wird als Frischkost verzehrt. Fleisch bzw. Wurst und Eier (möglichst keine Eier aus der Legebatterie) spielen eine eher untergeordnete Rolle, als Beilage ca. 2 x pro Woche. Empfohlen werden mindestens drei fleischfreie Tage pro Woche.

Vollwertnahrung unterscheidet sich von der üblichen Mischkost auch durch das Meiden von Zusatzstoffen – deshalb sollte auch auf konservierte oder synthetische Nahrungsmittel (z. B. Kunsthonig, Fertigsoßen, künstliche Aromastoffe, Dosen) verzichtet werden. Ist Konservierung einmal notwendig, sind wertschonende Verfahren wie Tiefgefrieren zu bevorzugen.

„Je nahrhafter ferner die Kost ist, um so kleiner die Portion. Man vermeide endlich, was der Natur nicht gut ist, dann darf man auf Gesundheit, Kraft und Ausdauer rechnen.“ (S. Kneipp)

Geeignet bei

Bei Menschen mit gesundem Stoffwechsel ist diese Ernährungsform geeignet, eine hohe gesundheitliche Stabilität zu erhalten (Gesundheitsschutzkost). Langfristig werden erfahrungsgemäß Stoffwechselabweichungen und chronische Erkrankungen durchaus positiv beeinflusst. Schwierigkeiten bereiten allerdings meist die Umstellungsphase von der Ungesunden zur gesunden Ernährungsweise, falsche Ess- und Trinkgewohnheiten und die an den Bedarf nicht angepasste Nahrungsmenge. Erfolge bei einer Ernährungsumstellung sind meist erst nach ca. 3 Monaten zu erwarten (Stoffwechsel, Gewicht, Blutdruck, Blutzucker, Harnsäure, Blutfette, Blähungsneigung).

Merke:“Die Kost, die dem Schmied bekommt, die zerreißt den Schneider“!

Vorsicht bei / Nicht geeignet bei

Die Vollwertnahrung ist meist nicht für Menschen mit Darmstörungen oder Verdauungsproblemen geeignet. Da heute bis zu 70 % aller westlichen Zivilisationsmenschen an Darmstörungen (Reizdarm, Reizmagen, Sodbrennen, Refluxkrankheit, Verstopfung, Durchfall, Divertikulose, sowie Störungen von Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse etc.) leiden, ist häufig der direkte Wechsel zu Vollwertnahrung nicht verträglich: Blähungen, Übelkeit sowie Reizmagen- und Reizdarmsymptome werden noch verstärkt.

„ ..ein kranker Darm verträgt keine gesunde Nahrung..!“ – so die Begründung.

Erst eine vorgeschaltete Säuberung, Schonung, Schulung und ggf. Beseitigung von Gärungs- und Säurebildung im Darm durch eine vorgeschaltete Darmsanierung mit Hinführung zu einer individuell verträglichen und bekömmlichen Kostform ist zielführend und vermeidet unangenehme Symptome. Auch wachsende Unverträglichkeiten, Allergien und evtl. Histaminosen werden erst durch eine intakte Mucosabarriere und mikrobiologisch intakte Darmflora zu optimaler Verträglichkeit und bestmöglichem Gesundheitsschutz führen. Eine Ernährungsumstellung ist schwierig und Erfolge zeigen sich meist erst nach einer längerfristigen Umstellung.

Beschreibung

Zubereitungsformen

Mechanisch, chemisch oder durch Erhitzen veränderte Lebensmittel sollten nur dann gegessen werden, wenn diese Behandlung sinnvoll oder (vorübergehend) notwendig ist.

  • Das Zerkleinern (Schneiden, Raspeln, Mahlen usw.) der Lebensmittel sollte so schonend wie möglich und erst kurz vor dem Verzehr erfolgen, um den Verlust an wertvollen Bestandteilen wie Vitaminen / Enzymen durch Sauerstoff (Oxidation) möglichst gering zu halten.
  • Wichtigste technische Hilfsmittel:
    - Kochtopf mit Dämpfeinsatz, ungelochtem Einsatz (für die Zubereitung von Getreide, das quellen muss, z. B. Reis, Buchweizen, Polenta)
    - Backrohr: In der Vollwertkost werden Bratlinge, Bratkartoffeln etc. in der Bratpfanne kurz und scharf angebraten und im Backrohr - ohne weiteren Fett- oder Wasserzusatz! - fertig gebraten. Der Vorteil ist ein geringerer Fettverbrauch.
  • Zubereitungsart: schonendes Garen wie Dämpfen und Dünsten in möglichst kurzer Zeit

Auswahl der Nahrung

Die Auswahl der Nahrung richtet sich nach dem jahreszeitlichen Angebot. Fleisch (weiß) und Fisch (z. B. Forelle) sollten lediglich als Beilage und nicht öfter als zwei-, maximal dreimal wöchentlich verzehrt werden. Auch sollte die Nahrung nicht zu heiß und nicht zu kalt gegessen werden. Durch gründliches Kauen wird bei dieser Nahrungsform außerdem der Sättigungsreflex geschult, so dass man ganz automatisch nicht zu viel isst.

Bitte beachten

Gesundheitliche Erfolge bei chronischen Krankheiten (Rheuma, Migräne usw.) sind ambulant nicht bzw. frühestens nach 3 Monaten zu erwarten. Hier führt eine Intensivtherapie (physikalisch-diätetische Intensivtherapie) schneller zum Ziel.

Sonstiges

  • Die Vollwertkost (Vitalkost) hebt sich von anderen Ernährungsformen dadurch ab, dass keineswegs sektiererische Vorschriften herrschen. Der Patient muss auch nicht verbissen strengen Diätregeln folgen, sondern soll weitgehend dafür sensibilisiert werden, die Zeichen seines Körpers wahrzunehmen (Instinktsicherheit) und ihn durch entsprechendes Verhalten zu entlasten.
  • Viele Menschen mit ungünstigen Ernährungsgewohnheiten verlangen meist nach Ungesundem, Krankmachendem - ein gesunder Mensch verlangt nach Gesunderhaltendem und spürt instinktsicher, wann er die Grenze des individuell Verträglichen überschreitet. Wir sprechen heute von „Instinktperversion“ - Verlangen nach Süßem, Salzigem, Gebratenem, Scharfem etc.

  • Vollwertkost ist nicht gleich Vollkornkost! Dieses Missverständnis taucht immer wieder auf. Eine reine Vollkornkost würde zur einseitigen Ernährung führen, da das Säure-Basen-Gleichgewicht und das Prinzip der Nahrungsvielfalt dabei nicht ausreichend gewahrt ist. Auch die individuelle Verträglichkeit kann ein Problem sein.

  • Eine sinnvolle Begleitung der Ernährungsumstellung durch geeignete Kräutertees (Fenchel, Anis, Kümmel, Melisse) hat sich bewährt.

  • Auch fehlerhaftes Trinken zu den Mahlzeiten sowie schlechtes Kauen und Einspeicheln mindert die positiven Effekte einer gesunden Kost (Verdünnung der Verdauungssäfte). Die positive, ruhige Einstimmung auf die Nahrungsaufnahme ist unverzichtbar für die Verträglichkeit. Geboten sind Ruhe vor den Mahlzeiten, Einstimmung, zum Beispiel durch ein Tischgebet!, genussvolles Essen - keinesfalls Stress und Hektik.

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