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Akupunktur

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Anwendung

Die Akupunktur ist eine aus der traditionellen chinesischen Medizin übernommene Hautreiz- bzw. Segmenttherapie. Sie gehört zu den Konstitutionstherapien, bei denen nicht die Krankheit, sondern der kranke Mensch in seiner gestörten Regulation ganzheitlich behandelt wird. In der westlichen Medizin hat sich die Akupunktur vor allem als Methode der angewandten Schmerztherapie bewährt. Die Reize werden durch Nadeln gesetzt, die stimuliert werden, entweder durch leichte Bewegung oder durch Erwärmen, teilweise auch durch Elektro- oder Laserstimulation. Prinzipien der Akupunktur werden auch in der Neuraltherapie, in der TENS und in der Laserbehandlung eingesetzt – die Übergänge sind hier teilweise fließend.

Obwohl gewisse Modellvorstellungen der chinesischen Akupunktur westlichen Therapeuten schwer zugänglich sind, lässt sich bei den geeigneten Indikationen eine gute Wirksamkeit belegen. Die WHO hat die Akupunktur bei verschiedenen Indikationen empfohlen, wenn auch im Westen teilweise andere Therapiemethoden vorrangig sein müssen.

In der chinesischen Medizin ist die Akupunktur eine Behandlungssäule neben etlichen anderen (ähnlich die Kneipp-Therapie mit ihren fünf Säulen). In China gilt: Diagnose = Therapie. Wenn bei der Diagnostik also bestimmte schmerzhafte Punkte gefunden wurden, müssen sie genadelt werden. In der Yin-Yang-Sichtweise heißt dies: Wo Fülle herrscht, muss entleert werden (z. B. durch Aderlass, Schröpfen oder „Energie“ mit Nadeln), wo Leere herrscht, muss aufgefüllt, substituiert werden (z. B. Wärme in Form von Moxibustion = Abbrennen von Beifuß/Moxa auf Akupunkturpunkten oder „Energie“ mit Nadeln).

Ob an einem bestimmten Punkt „Energie“ aufgefüllt oder entleert wird, entscheidet die Technik, die sich bezüglich der Stichrichtung (in oder gegen die Meridian-Verlaufsrichtung) und der Stichaktivierung (feine Vibration, Manipulation) unterscheidet.

Die Akupunktur wird in China seit tausenden von Jahren angewandt; im Westen wurde sie erst seit den siebziger Jahren breiter eingesetzt und in letzter Zeit immer weiter verfeinert. Neben der „klassischen“ Körperakupunktur kommen Ohr-, Hand-, Mund-, Kopfakupunktur, Laser- und Elektroakupunktur und weitere Formen zum Einsatz. Im Folgenden soll nur auf die Körperakupunktur eingegangen werden.

Prinzip:

  • Jedes Organ ist durch die beiden Gegenspieler Yin und Yang versorgt. Störungen gehen auf ein Ungleichgewicht dieser Gegenspieler zurück, das wieder ausgeglichen werden muss (vgl. das Gegenspiel zwischen Sympathikus und Parasympathikus).
  • Eine Funktionsähnlichkeit der Meridiane mit Segmenten (Head’sche Zonen) wird vermutet.

Wirkung:

  • Ausschüttung von schmerzstillenden Hormonen (Endorphinen und Neurotransmittern, Serotonin und Dopamin)
  • schmerzstillende Wirkung durch das Anheben der Schmerzschwelle (entsprechend der Gate-Control-Theorie)
  • Sedierung durch Nadelung spezifischer Punkte
  • Homöostatische (ausgleichende) Wirkung: Regulation im vegetativen Nervensystem. (Bei hohem und bei niedrigem Blutdruck werden teilweise dieselben Punkte genadelt.)
  • Immunstimulation durch den Anstieg der Leukozytenzahl und des Antikörperspiegels.
  • Psychologische Wirkung (ausgleichend, psychisch beruhigend), auch unabhängig von der Sedierung (bewirkt wird dies u. a. durch den Anstieg von den „Glückshormonen“ Serotonin und Dopamin im Gehirn)
  • Besserung motorischer Bewegungsstörungen

© Dr. Bachmann

Geeignet bei

  • Kopfschmerzen, Migräne (Eine kurzfristige Wirkung ist bei 78 – 80 % der Patienten mit schwer zu behandelnder (therapiefraktärer) Migräne möglich; zur längerfristigen Wirkung bzw. Zweitprävention empfiehlt sich ergänzend eine Ernährungsumstellung, Fasten sowie die KNEIPP-Therapie.)
  • rheumatoide Arthritis
  • Weichteilrheumatismus 
  • Wirbelsäulenleiden, v. a. Halswirbelsäulen- und Lendenwirbelsäulensyndrom 
  • Periarthritis humeroscapularis, Schulter-Arm-Syndrom, Tennisellenbogen (Epikondylitis)
  • Neuralgien (v. a. Trigeminusneuralgie)
  • M. Ménière, Drehschwindel Gesichtslähmung (Fazialisparese) (Frühstadium, z. B. die ersten 3 – 6 Monate)
  • Lähmungen nach Schlaganfall (Apoplex)
  • chronischen Schmerzen
  • Asthma bronchiale, allergischer Diathese allen funktionellen Beschwerden
  • Störungen im psychischen Bereich
  • Wehen- und Geburtsschmerz
  • Ergänzung zur Narkose (Medikamenteneinsparung)
  • teilweise gute Unterstützung bei Nikotinentwöhnung und Esssucht

Rücksprache mit dem gut ausgebildeten Arzt.

Voruntersuchungen:

- Vorab muss eine schulmedizinische Diagnostik im wissenschaftlichen Sinne und der Ausschluss von Organerkrankungen, die einer kausalen Therapie zugeführt werden müssen, stehen.

- Die Akupunkturdiagnose sucht nach dem gestörten Gleichgewicht zwischen den Gegensatzpaaren Yin und Yang (männlich – weiblich, Fülle – Leere, oben – unten, Hitze – Kälte). Die Gegensatzpaare bedingen sich gegenseitig; dementsprechend ganzheitlich und weniger organbezogen muss deshalb auch die Anamnese erhoben werden.

© Dr. Bachmann

Vorsicht bei / Nicht geeignet bei

  • mangelnder Kenntnis des Arztes – für eine erfolgreiche Ausübung ist eine lange Ausbildung und Übung erforderlich.
  • Kontraindikationen für Naturheilverfahren allgemein – z. B. wenn eine Selbstheilung nicht oder nicht mehr angeregt werden kann
  • keinem spürbaren Erfolg nach 5 Sitzungen (bis zu 20 % der Patienten sprechen nicht auf Akupunktur an)
  • Hautkrankheiten im Bereich der Nadelungspunkte
  • schweren neurologischen und psychiatrischen Krankheiten
  • Schwangerschaft (bis auf schwangerschaftsspezifische Symptome wie unstillbarem, heftigem Erbrechen [Hyperemesis gravidarum])
  • Keine Elektrostimulation bei Trägern von Herzschrittmachern, bei Rhythmusstörungen, Epilepsie, Schock, Fieber und in der Schwangerschaft

© Dr. Bachmann

Beschreibung

  • Die Behandlung erfolgt üblicherweise im Liegen, evtl. im Sitzen (Vorsicht: Überschießende Kreislaufprobleme: vasovagale Synkope [kurz dauernde Bewusstlosigkeit])
  • Nadelung der Punkte mit Stahlnadeln, auch mit Gold- und Silbernadeln. Die Technik wird unterschiedlich beschrieben je nach Schule (senkrecht zur Haut oder schräg nach oben / unten in Flussrichtung des Meridians).
  • Tonisieren bei Schwächezuständen durch:
    - schwache Nadelstimulation
    - dünne Nadeln
    - Stich in Meridianrichtung
    - schnelles Drehen der Nadel im Uhrzeigersinn
    - schnelles Einstechen, langsames Herausziehen
    - evtl. Goldnadeln
  • Sedieren (Dispergieren) bei Füllezuständen durch:
    - starke Nadelstimulation
    - Stichrichtung gegen den Meridianverlauf
    - schnelles Drehen gegen den Uhrzeigersinn
    - langsamen Einstich, schnelles Herausziehen
    - evtl. Silbernadeln
  • Auslösen eines „De-Qi“-Gefühles durch vorsichtiges Bewegen der Nadelspitze: der Patient verspürt dann Brennen, Wärmegefühl, Kribbeln o. ä. im Meridianverlauf
  • Auf wenige Nadeln konzentrieren (3 – 5 Nadeln)
  • Liegedauer der Nadeln 15 bis max. 30 Minuten
  • Die Abstände zwischen den Nadelungen sollten mehrere Tage bis eine Woche betragen.

Wenn keine Einfachnadeln benutzt werden, müssen diese vorschriftsmäßig sterilisiert werden.

© Dr. Bachmann

Bitte beachten

  • Mögliche Komplikation: kurz dauernde Ohnmacht (vasovagale Reaktion)
  • Eine Erstverschlimmerung ist möglich, aber als Zeichen der Wirkung zu deuten. Unter Umständen können sich akute Infektionskrankheiten verschlimmern.
  • Infektion der Einstichstellen und Übertragung von Infektionskrankheiten (z. B. Hepatitis) nur bei nicht korrekt ausgeführter Sterilisation, Hygiene.
  • Bei der Elektroakupunktur können bei zu hoher Stromstärke Herzrhythmusstörungen auftreten.

© Dr. Bachmann

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