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Mentales Training

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Anwendung

Mentales Training bedeutet das Erlernen oder Verbessern eines Bewegungsablaufes durch intensives Vorstellen, ohne dass gleichzeitig tatsächlich geübt wird. Es ist abhängig von der Bewegungserfahrung und klarer Bewegungserkenntnis und damit vor dem 12. Lebensjahr kaum effektiv einsetzbar.

Mentales Training ist für jede Sportart geeignet, ganz besonders jedoch für Disziplinen mit hohen technischen Anforderungen und hoch differenzierten Bewegungsabläufen (z. B. Golf, Skifahren, Bogenschießen usw.).

Wirkung:

  • Durch intensive Bewegungsvorstellung erfolgt eine zentrale Erregung der entsprechenden Gehirnareale (motorischen Rindenfeldes mit Mikrokontraktion) der beteiligten Muskeln.
  • Stoffwechselsteigerung aller beteiligten Gewebe
  • Beschleunigung von Atmung / Frequenz
  • Blutdruckerhöhung, virtuelle Leistungssteigerung
  • Die späteren Lernzeiten für die Aneignung sportlicher Techniken werden verkürzt.
  • Die Stabilität eines Bewegungsablaufes („Muskelgedächtnis“) wird gefestigt.
  • Die Ausführungspräzision einer Bewegung wird erhöht.
  • Hohe Wiederholungsfrequenzen einer Bewegung sind möglich, dadurch Zeit- und Trainingsökonomisierung.

© Dr. Bachmann

Geeignet bei

  • verletzungsbedingten Pausen zur Erhaltung der Bewegungsvorstellung bei Leistungs- und ambitionierten Breitensportlern und zur Minderung atrophischer Prozesse, z. B. an der Quadrizeps-Muskulatur (in Kombination mit isometrischer Übungsbehandlung)
  • zur Ablaufsimulation vor Start- oder Wettkampfsituationen (z. B. Skislalom) – dadurch erfolgt eine vorherige geistige Verarbeitung und Fehlerminimierung.
  • Sportarten mit beschränkter Trainingszeit
  • Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr
  • zur Korrektur fehlerhaft erlernter Bewegungstechniken und Neuprogrammierung korrigierter Abläufe

Bitte halten Sie Rücksprache mit dem Arzt, Krankengymnasten oder Sportlehrer bzw. Sportpädagogen.

© Dr. Bachmann

Vorsicht bei / Nicht geeignet bei

Psychosen, Psychoneurosen, schweren Depressionen

Beschreibung

  • Schaffen Sie sich eine geeignete „mentale Übungswiese“ und achten Sie auf Folgendes:
    - Schalten Sie äußere Reize (Lärm, Licht) weit gehend aus.
    - Voraussetzung für ein optimales mentales Training ist eine vegetativ entspannte vagotone Ausgangssituation, wobei hier gegebenenfalls eine Kombination mit anderen Verfahren wie Autogenem Training oder hydrotherapeutischen Anwendungen (Wasser, KNEIPP-Therapie) erfolgen kann.
  • Entwickeln Sie eine optimale, klare Bewegungsvorstellung der zu trainierenden Aufgabe – gegebenenfalls mit Hilfe eines Trainers.
  • Als Ausgangshaltung scheint das Stehen in lockerer Haltung geeigneter als das Liegen.
  • Als Einstieg bietet sich das sogenannte Drei-Stufen-Programm an:
    • Verbalisieren Sie den gesamten Bewegungsablauf.
    • Beobachten Sie vorbildliche Bewegungsdemonstrationen (Film, Video, Dias, Realbilder) und ermöglichen Sie so das Bahnen von Koordinationsmustern.
    • Führen Sie nun den Bewegungsablauf selbst durch und achten Sie vor allem auf begleitende Körpergefühle.
    • Achten Sie auch besonders auf die Anfangs- und Endphasen der gezeigten Bewegungsabläufe – damit erreichen Sie die stärkste induzierende Wirkung.
    • Ideal ist der Wechsel von praktischem und mentalem Training sowie dazwischen gelagerter Ruhe- und Erholungspausen.
    • Begrenzen Sie eine „Trainingseinheit“ des mentalen Trainings auf 2 bis 3 Minuten, da durch die hohe Konzentration schnell Ermüdungserscheinungen auftreten können.
    • Verteilen Sie das Training über den Tag und legen Sie besonderes Gewicht auf schlecht erfassbare Bewegungsdetails, die besonders geübt werden sollen.
    • Voraussetzung für den Erfolg sind positives Denken und eine positive Gestaltung des Ablaufs.
    • Am besten kombinieren Sie das Training mit anderen gesundheitsorientierten Maßnahmen zur Ergänzung und besseren Umsetzbarkeit der trainierten Bewegungsabläufe (Ernährung, Lebensordnung, Chronohygiene, Pflanzen, vegetative Stabilisierung und Erhöhung der unspezifischen Stresstoleranz).

© Dr. Bachmann

Bitte beachten

Bei einseitig oder zu lang betriebenem mentalem Training können sich fehlerhafter Bewegungsabläufe entwickeln und einprägen – umso mehr bei fehlender Kontrolle (feed back) unter Wirklichkeitsbedingungen.

© Dr. Bachmann

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